Es ist kennzeichnend für eine moderne Industriegesellschaft, dass hochwertige Waren und Güter massenhaft produziert, um dann an Kunden in aller Welt verkauft zu werden. Bereits für die Herstellung dieser Produkte ist die Einfuhr und Verarbeitung diverser Rohstoffe, Materialien und Zusatzstoffe erforderlich. Doch auch die fertigen Maschinen, Geräte oder Werkzeuge gehen ihrerseits wieder auf Reisen, um zu ihrem Einsatzort zu gelangen. Ein Blick auf die LKW-Kolonnen auf den Autobahnen lässt unschwer erkennen: Waren aller Art müssen tagtäglich bewegt werden. Hierzu ist ein enormer logistischer Aufwand zu bewältigen. Und das nicht erst unterwegs auf Straße, Schiene oder Schiff – besonders knifflig sind zumeist die Verladeprozesse dazwischen. Insbesondere im Kernstück des deutschen Exporterfolgs, der Ingenieurstechnik, gilt es schwere und zugleich sensible Gerätschaften, Maschinen und Fahrzeuge bzw. Teile davon sicher und effizient anzuheben und über kurze Strecken zu bewegen.
Ein sehr verbreitetes Hebezeug ist der Flaschenzug. Mit Hilfe dieses Hebezeugs, das im Wesentlichen aus Rollen, Haken und Ketten besteht, kann man auch schwere Lasten unter Ausnutzung einfacher physikalischer Gesetze mit geringem Kraftaufwand anheben. Die Hebekraft wird über einen entsprechen größeren Weg der Steuerkette ausgeglichen. Zum Anheben der Last wird die Steuerkette gleichmäßig im Uhrzeigersinn gezogen. Bei Unterbrechung dieser Zugbewegung, verhindert in der Regel eine Bremse das Absinken der an der Lastkette hängenden Last. Soll die Last wieder gesenkt werden, wird die Steuerkette gleichmäßig gegen den Uhrzeigersinn gezogen. Dadurch löst sich die Bremse und die Last kann abgesenkt werden. Das manuelle Ziehen an Ketten kann man sich sparen, wenn man zum Elektrokettenzug greift. Bei diesem hängt stattdessen ein Bedienpanel an einem Kabel herab und die Last hebt und senkt sich auf Knopfdruck.
Ein weiteres bewährtes Hebezeug ist der Magnetheber. Dieses Hebezeug hat an seiner Oberseite eine Lastöse, an der z.B. ein Kranhaken eingehängt werden kann. Der Magnet im Magnetheber wird durch Umlegen eines Hebels aktiviert oder deaktiviert. Entsprechend haftet der Magnetheber mit der angegebenen Tragkraft am zu hebenden Objekt. Diese Anwendung ist besonders praktisch an Bauteilen durchzuführen, die aufgrund ihrer Geometrie anderweitig schlecht zu greifen sind. Große Stahlplatten oder Blechtafeln können auf diese Weise ohne größeren Aufwand angehoben werden. Bedingung ist selbstverständlich, dass der zu bewegende Gegenstand magnetisch ist. Außerdem kann der Anwender hier willkürlich einen Haltpunkt am Objekt setzen. Dabei ist zu beachten, dass die Oberfläche an dieser Stelle auch das gesamte Gewicht zu tragen im Stande ist. Bei Rohmaterial und Halbzeugen ist das in der Regel kein Problem, ein fertiges Auto hingegen kann nicht an seinem Blechkleid angehoben werden.
Oft kommt es vor, dass ganze Paletten mit gestapelten Gütern in Bereiche bewegt werden müssen, wo ein Hubwagen oder Gabelstapler nicht hinkommt. Hierfür ist als Hebezeug besonders die Krangabel geeignet. Mit Hilfe ihrer stählernen Zinken wird die Palette auf die gewohnte Weise angehoben. Damit die Palette am Kranhaken nicht in Schräglage gerät, verfügen Lastgabeln über einen manuellen oder automatischen Gewichtsausgleich. Dieser sorgt dafür, dass die Ladegabel bei Lastanhebung in der Waagerechten bleibt. In der manuellen Variante muss entsprechend der zu hebenden Last die passende Position für die Kranöse gefunden werden. Der automatische Gewichtsausgleich funktioniert über einen Federzug. Eine belastbare Sicherung der Ware auf der Palette ist selbstverständlich trotzdem nötig.
Wenn per Flaschenzug angehobene Lasten zusätzlich auch horizontal bewegt werden sollen, bietet sich der Einsatz einer Laufkatze an. Diese wird an der Unterseite eines Doppel-T-Trägers montiert, an dem entlang sie dann bewegt werden kann. Das Prinzip entspricht einer Einschienen-Hängebahn. Die beiden Wangen der Laufkatze sind durch einen oder mehrere Stahlbolzen miteinander verbunden. Eine einfache Laufkatze ist eigentlich kein Hebezeug und wird in der Regel im Zusammenspiel mit einem Flaschen- oder Kettenzug eingesetzt. Es gibt aber auch Geräte, die beide Funktionen in einem bieten. Eine Laufkatze wird indirekt am Doppel-T-Träger bewegt, indem man an der an ihr hängenden Last zieht. Die Rollen einer Haspellaufkatze oder kurz: Haspelkatze können dagegen über die herabhängende Haspelkette angetrieben werden.
Hydraulikheber oder Stempelheber sind kleine Leistungswunder, haben aber den anwendungsspezifischen Nachteil, bereits unter dem zu hebenden Objekt positioniert werden zu müssen, welches in der Folge bereits entsprechend vom Boden abgehoben sein muss. Deshalb sind sie vor allem als Stempelwagenheber bekannt: bei den meisten Automobilen lässt die Bodenfreiheit genug Platz für einen Hydraulikheber. Auch bleibt die Hubhöhe begrenzt: Der Stempel verbirgt sich im Hubzylinder und kann ausgefahren daher nicht mehr als das Doppelte der Ausgangshöhe erreichen. Dafür ist die Kraftausübung enorm: Mit einem abmontierbaren Kipphebel wird die Hydraulikpumpe bedient, die eine Tragkraft von bis zu 50 Tonnen erreichen kann. Geht es um Objekte mit niedrigerer Ausgangshöhe können hydraulische Maschinenheber weiterhelfen. Bei diesen steht eine kleine Lastplatte seitlich hervor, der nur wenige Zentimeter Bodenfreiheit reichen, um unter die zu hebende Last zu gelangen.
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