Hebelzüge sind Handhebezeuge, die sich nicht nur zum Heben eignen, sondern auch zum Zurren und Ziehen von Transportgut verwendet werden können. Hierbei handelt es sich in der Regel um Kettenzüge, die über einen Hebel bedient werden, statt über eine herabhängende Kettenschlaufe wie beim Flaschenzug. Der Hebel verfügt über eine Ratschenfunktion und betätigt eine Kurbel, welche die Kette bewegt. Je nach eingestellter Richtung kann so das Hubseil bzw. die Hubkette heraufgezogen oder herabgelassen werden. Es existieren zahlreiche Alternativbezeichnungen für einen Hebelzug wie z.B. Zughub oder Ratschenzug. In der Regel werden Hebelzüge verwendet, um Güter zu heben und zu senken. Der Hebelzug verfügt über einen zweiten großen Karabinerhaken, durch den er an eine entsprechende Öse an einem Träger befestig werden kann. Am Karabinerhaken, der sich an einem der Kettenenden befindet, wird dann die Last eingehängt. Die Bewegungen des Hebels übertragen sich auf die Kette an der die Last hängt.
Kettenzüge mit handlichem Ratschenhebel
Als unkompliziertes Hebezeug finden Hebelzüge fast überall Verwendung, wo Lasten bewegt werden müssen - egal, ob in Lager, Produktion, Handwerk, Werkstatt, Landwirtschaft, Forst- und Holzindustrie. Ein Hebelzug ist dank seiner einfachen Konstruktion erschwinglich und intuitiv zu bedienen. Dennoch können mit ihm beachtliche Lasten von bis zu 6 Tonnen gehoben und bewegt werden - und das obwohl der Hebel stets von Hand bedient werden muss. Die aufzubringende
Hebelkraft liegt zwischen 140 und 340 Newton. Natürlich ist je nach Modell die zulässige maximale Tragkraft zu beachten. Eine Lastdruckbremse verhindert ein Zurückrutschen der Kette in die Gegenrichtung und damit ein unkontrolliertes Ablassen der eingehängten Last am Haken. Ebenso gibt es meist einen Freischalthebel, der im unbelasteten Zustand ein schnelles Durchziehen der Kette erlaubt. Der Hubhöhe eines Hebelzugs ist nur durch die Kettenlänge eine Grenze gesetzt. Einige Modelle verfügen serienmäßig über 6 Meter lange Ketten, verbreiteter sind allerdings 1,5 Meter lange Ketten. Bei Kettenlänge von mehreren Meter sind die Umgebungsbedingungen zu beachten, denn eingehängte Lasten können an einer längeren Kette ins Schwingen geraten und somit die Trägerkonstruktion, an welcher der Hebelzug befestigt ist, Kräfte aussetzen, die über das bloße Eigengewicht der Last hinausgehen.
Dank kompakter Form ideal für unterwegs: der Hebelzug
Hebelzüge verfügen üblicher Weise über ein stabiles Stahlgehäuse und einen gummierten Hebelgriff, damit dieser sich gut greifen lässt. Die justierbare Ratsche ist mit Rechtslauf, Linkslauf und Freilauf versehen, um die Kette je nach Bedarf in jede Richtung spannen, zurren oder ziehen zu können. Hebelzüge sind nicht nur vertikal (zum
Heben), sondern auch horizontal (zum
Ziehen und Zurren) einsetzbar. Kleiner Modelle wiegen nur wenige Kilogramm und sind durch ihre kompakten Abmessungen ideale Mitnahmegeräte für unterwegs z.B. bei Montagearbeiten. Für diese kleinen Kraftwunder gibt es sogar praktische Gürteltaschen, sodass sie direkt am Körper mitgeführt werden können - ideal, wenn der Hebelzug an einem Punkt fixiert werden soll, der zuvor nur über eine Leiter oder ein Gerüst erreicht werden kann. Hebelzüge sind wartungsarm und robust, sollten aber dennoch stets vor Inbetriebnahme geprüft werden. Sie dürfen wie die meisten
Hebezeuge weder Brüche, Korrosionsnarben oder Beschädigungen aufweisen, denn die sprichwörtliche Fallhöhe ist hier besonders hoch: Herabfallende Lasten oder zurückschnellende, gerissene Ketten stellen stets ein großes Verletzungsrisiko dar. Hebelzüge eignen sich wie Flaschenzüge dazu, an Rollfahrwerken wie
Laufkatze oder Haspelkatze zum einsatz zu kommen.